Sonntag, 1. Juni 2014

Buchrezension "Neun Minuten Ewigkeit" von Clemens Hagen und Kimberly Hoppe

Ein sehr berührendes Buch zum Thema Koma und wie ein Betroffener die Zeit im Koma erlebt hat

Zum Inhalt:

Clemens Hagen, ein 50jähriger Journalist, wird nach einer inneren Blutung, bei der er 9 Minuten klinisch tot war, ins künstliche Koma gelegt. Seine Freundin Kimberly steht ihm in der Zeit rührend zur Seite, besucht ihn jeden Tag in der Klinik und redet ihm gut zu, da sie der Meinung ist, dass er ihre Anwesenheit spürt. Und genauso ist es auch. Denn wie durch ein Wunder überlebt Clemens. Über die Zeit in der Klinik und seine Empfindungen während des Komas haben er und Kimberly ein Buch geschrieben, das aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt ist, einmal von Kimberly, die die schlimme Zeit in der Klinik schildert und wie es zu Clemens Heilung kommt, und Clemes selber schildert, wie er die Zeit im Koma empfunden hat. Er spürte die Anwesenheit von Kimberly und hatte während der Zeit im Koma teilweise düstere Träume, an die er sich nach seiner Genesung auch noch genau erinnern kann. Er bekommt auch viel mit von der Außenwelt und verarbeitet das in seinen Träumen. Zunächst sind diese noch sehr wirr und auch nach dem Erwachen aus dem künstlichen Koma weiß Clemens noch nicht recht, wo er sich befindet, was Wirklichkeit ist und was Traum. Doch nach und nach wird er wieder der alte Clemens und kann schließlich als nahezu genesen aus der Klinik entlassen werden.

Meine Meinung:

Ich fand das Buch deswegen faszinierend, weil es sehr offen schildert, welche Eindrücke ein Patient während eines Komas hat, welche Träume. Viele denken, ein Patient, der im Koma liegt, bekommt gar nichts mehr mit und empfindet/träumt auch nichts, aber das ist nicht zutreffend, wie der Leser durch die Schilderung von Clemens erfährt. Natürlich sind es keine normalen Träume, die ein Komapatient hat, sie sind heftig und auch teilweise sehr düster, aber ganz abgeschnitten von der Außenwelt ist der Patient nicht. Clemens spürt auch die Anwesenheit von Kimberly, drückt während des Komas auch mehrmals ihre Hand.

Interessant fand ich auch die unterschiedlichen Erzählperspektiven, so dass der Leser einmal erfährt, wie Kimberly mit der ganzen Situation umgeht und wie Clemens.

Ein  Buch, das Hoffnung macht, dass es auch nach einer sehr schweren Erkrankung immer möglich ist, wieder ins Leben zurückzufinden.


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