Mittwoch, 10. September 2014

Autoreninterview mit Nancy Salchow

Von Nancy Salchow habe ich bereits einige Bücher gelesen, die mir sehr gefallen haben. U.a. hat sie die Romane veröffentlicht

- Das Leben, Zimmer 18 und Du

- Nur eine Stimme entfernt

- Kirschblütentage

u.a.

Sie hat auch einen Roman veröffentlicht, in welchem sie eigene Lebenserfahrungen, eine Depressionserkrankung, verarbeitete ("Das Leben, Zimmer 18 und Du", und die Fortsetzung "Eins plus eins macht Leben".)

Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie für ein Interview bereit war.


1.) Nancy, was bedeuten Dir Bücher?

Bücher, die ich lese, bedeuten für mich Ruhe, dem Alltag entfliehen 
können, sich mit Leib und Seele in Worte zu kuscheln. Selbst welche zu 
schreiben ist eine unersetzbare Möglichkeit, all meine Ideen verpacken 
zu dürfen. Eine Möglichkeit, auf die ich nicht verzichten möchte.


2.) Wie bist Du zum Schreiben gekommen? War das schon ein 
Kindheitstraum von Dir oder kam das erst später?

Es ist mein Traum gewesen, solange ich denken kann. Schon als kleines 
Mädchen habe ich meinen Grundschulkameraden erfundene Geschichten 
erzählt. Ich erinnere mich noch wie heute daran, dass ich sie beim 
Erzählen erfunden habe und der Inhalt der Geschichte am Ende nichts 
mehr mit ihrem Titel zu tun hatte.


3.) Was war Deine erste Veröffentlichung?

"Herzliche Restgrüße", ein eBook, das im September 2011 bei Neobooks, 
dem eBook-Label von Droemer Knaur erschien.


4.) Du hast ja auch ein Buch über Deine Erkrankung Depressionen 
geschrieben. Wie haben die Leser auf das Buch reagiert, gab es mehr 
positive Resonanz oder mehr negative?

Ich habe erstaunlich viele positive Reaktionen erhalten, vor allem von 
Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben bzw. sich teilweise 
richtig erschrocken haben, weil sie das Gefühl hatten, ihr eigenes 
Tagebuch zu lesen, so sehr deckten sich unsere Erfahrungen - nicht 
nur, was die Krankheit betrifft, sondern auch die eigene persönliche 
Situation. Sicher gab es auch das ein oder andere negative Feedback, 
was entweder daran lag, dass dem jeweiligen Leser meine Art, dieses 
Tagebuch zu schreiben, nicht professionell genug war (eben weil er 
trotz allem wohl ein richtiges Buch erwartet hat) oder aber - und 
dieses Vorurteil gibt es leider immer wieder Depressiven gegenüber - 
dass man mich als zu egoistisch betitelte, eben weil ich mein altes 
Leben hinter mir gelassen habe. Der Großteil befürwortete allerdings 
meine Entscheidung und stand voll hinter mir - und genau das habe ich 
so nie erwartet. Eben weil es mir in erster Linie darum ging, das 
alles durch das Schreiben zu verarbeiten. Die Reaktionen waren ein 
Nebeneffekt, mit de ich nie gerechnet hätte.


5.) Was liest Du selber gerne, was findet man in Deinem Bücherregal?

Familienromane, Geschichten mit geschichtsträchtigen Häusern im 
Mittelpunkt - idyllisch, warme Atmosphäre - ich muss entspannen können.


6.) Was sind Deine nächsten Pläne/Projekte in Sachen Bücher?

Ein besonderes Projekt ist noch weit davon entfernt, spruchreif zu 
sein, ich hoffe allerdings, dass sich dies bald ändern wird. Derzeit 
arbeite ich aber auch an "Novalee's Island" - einer E-Book-Reihe von 
Romanen, die in einem Hotel namens "Novalee's Island" spielen, 
ansonsten aber eigene Protagonisten und Handlungsstränge haben. 
(www.nancysalchow.de/island) - los geht's mit dem ersten Roman 
vermutlich im Winter dieses Jahres.


7.) Magst Du Bücher aus Papier lieber oder bevorzugst Du Ebooks? Wo 
siehst Du jeweils die Vor- bzw. Nachteile?

Ich finde es toll, dass ich durch die eBooks die Möglichkeit habe, 
noch mehr Leser zu erreichen. Ich selbst muss aber zugeben, dass ich 
fast ausschließlich "echte" Bücher lese. Da bin ich altmodisch.


8.) Wenn es mal Kritik gibt, wie gehst Du damit um?

Ich versuche sowohl positive als auch negative Kritik nicht allzu sehr 
an mich heranzulassen. Berechtigtes Lob bzw. berechtigte Kritik bringt 
mich natürlich zum Nachdenken, aber ich will mich nicht zu sehr von 
dem Wunsch leiten lassen, es jedem recht zu machen. Das schadet auf 
Dauer nicht nur mir, sondern auch meinen Lesern, weil meine Bücher 
nicht mehr authentisch wären.


9.) Hast Du einen Lieblingscharakter von den Büchern, die Du bisher 
gelesen hast?

Vielleicht OLympia aus dem gleichnamigen Buch von Anita Shreve.

10.) Welchen Rat/Tipp würdest Du jemandem geben, der zum ersten Mal 
ein Buch schreibt?

Versucht, die Freude daran nie zu verlieren, sondern in erster Linie 
für EUCH zu schreiben. Nur wenn ihr selbst mit Herzblut dabei seid, 
kann etwas Wahrhaftiges, etwas Echtes dabei herauskommen.


Mehr über Nancy Salchow findet Ihr auf Ihrer Webseite

www.nancysalchow.de

 

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